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Prof. Dr. Paul hat an der Northern Business School die Professur "Praxis der Sozialen Arbeit" inne.

An der Fakultät Wirtschaft und Soziales, Department Soziale Arbeit, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) fand im Mai eine dreitägige Tagung zum Thema 1960-1980: Die bewegten und bewegenden Jahre in Ausbildung, Praxis und Wissenschaft der Sozialen Arbeit statt. Eine der Rednerinnen: Prof. Dr. Christa Paul mit ihrem Beitrag zum Thema "Kein Ausverkauf von Überzeugungen - Ein Beitrag zur Kontroverse über die Finanzierung autonomer Frauenhäuser Ende der 1970er Jahre".

Die Geschehnisse der 1960er bis 1980er Jahre lösten in der Gesellschaft maßgebliche Entwicklungen in vielfältiger Hinsicht aus – sei es im Bereich der Sozialen Arbeit, der Wissenschaft oder auch der Professionshistorie. Im Rahmen der Tagung an der HAW sollten damit einhergehende historische, empirische und theoretische Auseinandersetzungen vorgestellt und diskutiert werden. Prof. Dr. Christa Paul, Professur Praxis der Sozialen Arbeit an der NBS Northern Business School, beschäftigte sich in einem Panel zur Entwicklung einzelner Handlungsfelder mit der Kontroverse zur Finanzierung autonomer Frauenhäuser Ende der 1970er Jahre:

Grundstein der Kontroverse war das im Juli 1978 vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge vorgelegte Gutachten, das den § 72 Bundessozialhilfegesetz (BSHG) als geeignete gesetzliche Grundlage zur Finanzierung der Arbeit von Frauenhäusern einordnete. Die autonomen Frauenhäuser der Bundesrepublik Deutschland (BRD) sahen darin jedoch eine fortdauernde "Diskriminierung und Entwürdigung der misshandelten Frauen" und lehnten die Finanzierung ab. Treiber der anschließenden Kontroverse waren die Interessen der unterschiedlichen Akteure:

  • Autonome Frauenhäuser
  • Potenzielle öffentliche Geldgeber (Kommunen, Länder, Bund)
  • Wohlfahrtsverbände/Kommunen als Träger anderer Frauenhäuser

Für die Finanzierung von Frauenhäusern jenseits des § 72 BSHG setzten sich vor allem Studentinnen bzw. Absolventinnen (sozial-)pädagogischer und psychologischer Studiengänge ein. Sie nahmen an, patriarchal strukturierte Diskriminierung und Gewalt prägten das Leben aller Frauen. Im Sinne der "Hilfe zur Selbsthilfe" sahen sie Frauenhausarbeit als Teil eines politischen Projekts, das auf Emanzipation und den Abbau von Unterdrückung und Ausbeutung abzielte. Diese Grundlegungen führten dazu, dass Frauenhausarbeit noch heute als Beitrag zu einer kritischen Sozialarbeit eingeordnet werden kann. 

Das Profil von Prof. Dr. Paul ist auf dieser Seite nachzulesen. Erreichbar ist Prof. Paul an der Northern Business School unter paul[at]nbs.de.

Die NBS Northern Business School – University of Applied Sciences ist eine staatlich anerkannte Hochschule, die Vollzeit-Studiengänge sowie berufs- und ausbildungs-begleitende Studiengänge in Hamburg anbietet. Zum derzeitigen Studienangebot gehören die Studiengänge Betriebswirtschaft (B.A.), Sicherheitsmanagement (B.A.), Soziale Arbeit (B.A.) und Real Estate Management (M.Sc.).

Ihr Ansprechpartner für die Pressearbeit an der NBS Hochschule ist Frau Kathrin Markus (markus[at]nbs.de). Sie finden den Pressedienst der NBS mit allen Fachthemen, die unsere Wissenschaftler abdecken, unter https://www.nbs.de/die-nbs/presse/pressedienst.