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Kaiser Wilhelm II. (Mitte) und dessen Sohn Kronprinz Wilhelm von Preußen (links). Rechts Enkel Wilhelm Prinz von Preußen. Aufnahme im niederländischen Exil auf Haus Doorn. Bild: Bundesarchiv
Konrad Hauber (Universität Freiburg, Bild: Privat) und Marcel Schütz (NBS Hamburg, Bild: Kevin Knoche)

Seit Monaten wird ein Streit über das Erbe der Monarchie ausgetragen. Aufgrund von Enteignungen in Ostdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg begehrt das ehemalige Herrscherhaus Hohenzollern vom Staat Entschädigungen. Im vergangenen Jahr wurde publik, dass die Hohenzollernfamilie mit dem Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg diesbezüglich verhandelt. Seitdem ist in den Feuilletons eine intensive Debatte über die deutsche Vergangenheit entbrannt.

Im Mittelpunkt steht der Sohn des letzten deutschen Kaisers, Kronprinz Wilhelm von Preußen, und dessen Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus. Hat der Prinz und damalige Chef des Hauses Hohenzollern dem NS-Regime "erheblichen Vorschub" geleistet oder ist er allenfalls als historische Randfigur einzustufen? Mit dieser Bewertung entscheidet sich, ob die dynastische Familie verlorene Vermögensbestände noch wird beanspruchen können – oder nicht.

NBS Research Fellow Marcel Schütz und der Freiburger Historiker Konrad Hauber betrachten in einem NBS Working Paper den bisherigen Konflikt und dessen Diskussion. Aus Sicht des Soziologen und des Geschichtswissenschaftlers illustriert der Hohenzollern-Fall die unvereinbaren Logiken von Politik, Recht und Wissenschaft. Daraus resultierende Implikationen könnten auch für andere Rechts- bzw. Vertragsfragen von Relevanz sein, wie sie etwa in wirtschaftsjuristischen und -politischen Angelegenheiten aufkommen.

Das Working Paper der Wissenschaftler können Sie hier einsehen. Für Medienanfragen steht Ines Koch, NBS-Marketing, zur Verfügung. Kontakt: koch[at]nbs.de, Tel.: +49 40 35 700 340.


Die Autoren: Konrad Hauber forscht am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und ist Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Marcel Schütz ist Research Fellow an der Northern Business School in Hamburg und lehrt Soziologie an der Universität Bielefeld. Beide arbeiten zu Devianz und Störung in historischer bzw. organisatorischer Sicht.