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Isabella Rose Blohm studiert im 7. Semester Betriebswirtschaft an der NBS Northern Business School in Hamburg. Mit ERASMUS+ war sie insgesamt 10 Monate in Mailand (Italien) und hat dort im Bereich Marketing ein Auslandspraktikum absolviert. Hier berichtet sie von ihren Erfahrungen.

Vorbereitung/Bewerbung

Das Praxissemester bietet eine ideale Möglichkeit, erste Berufserfahrungen im Ausland zu sammeln. Meine persönlichen Beweggründe waren in erster Linie, meine eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern, aber auch eine neue Arbeitsatmosphäre zu erleben und mein eigenes Netzwerk weiter auszubauen.

Mailand gilt als die beliebteste Stadt Italiens, wenn es um die berufliche Entwicklung geht. Viele internationale Unternehmen haben sich in Mailand niedergelassen. Dadurch hat man auch die Möglichkeit, ein englischsprachiges Praktikum zu absolvieren, man muss also nicht unbedingt fließend Italienisch sprechen. Ich selbst habe mein Praktikum in einem italienischen Versicherungskonzern absolviert. Aufgrund meiner vorherigen Werkstudententätigkeit in diesem Unternehmen in Deutschland hatte ich die Möglichkeit, im Rahmen meines Praxissemesters ein Praktikum in der Zentrale dieses Unternehmens, die sich in Mailand befindet, zu absolvieren.

Als EU-Bürger braucht man kein Visum, um in Italien zu arbeiten. Eine Steueridentifikationsnummer (Codale Fiscale) muss jedoch in jedem Fall vor Antritt des Praktikums beantragt werden. Diese kann bei einer italienischen Botschaft beantragt werden. Dieser Vorgang dauert ungefähr 2-3 Wochen. Außerdem muss der Praktikumsvertrag vor Beginn des Praktikums aufgesetzt und unterschrieben werden.

Als Auslandspraktikant in Italien hat man die Möglichkeit, eine Förderung im Rahmen des Erasmus+ Programms zu erhalten. Das International Office der NBS war sehr hilfsbereit und das Ausfüllen der Dokumente wurde ausführlich erklärt. Insgesamt konnte der Prozess und die Bewerbung schnell abgewickelt werden.

Praktikum

Ich habe mein Auslandspraktikum in einem italienischen Versicherungskonzern absolviert. Ich arbeitete in der Abteilung Group Digital Marketing and Channel Growth im Group Head Office des Unternehmens. Die Arbeit selbst fand ausschließlich in englischer Sprache statt. Insgesamt habe ich während meiner Zeit in diesem Unternehmen sehr positive Erfahrungen sammeln können. Ich konnte viele neue Eindrücke gewinnen und meine Mentoren innerhalb der Organisation waren immer hilfsbereit. Man wurde aktiv in die Arbeit eingebunden. Das Team war insgesamt sehr international, so dass auch die anfangs fehlenden italienischen Sprachkenntnisse keine Hürde darstellten. Das internationale Umfeld ermöglichte es mir, viele verschiedene Menschen und Kulturen kennen zu lernen, was auch meinen Horizont erweiterte. Außerdem konnte ich mein Netzwerk ausbauen und viele neue Kontakte knüpfen.

Als Praktikantin habe ich in diesem Unternehmen eine unterstützende Rolle für das Team übernommen. Dennoch bekam man nach einiger Zeit immer mehr Aufgaben und Verantwortung übertragen. Dadurch konnte ich mein Wissen im Bereich Marketing deutlich erweitern.

Ursprünglich war die Dauer meines Praktikums auf 6 Monate angesetzt, die ich aufgrund meiner positiven Erfahrungen auf 10 Monate verlängert habe. Dies war für das ERASMUS+ Programm kein Problem. Insgesamt kann ein Praktikum auf bis zu 12 Monate verlängert werden.

Sprache

Obwohl ich nach Italien ging, kam ich ohne Italienischkenntnisse nach Mailand. Das lag vor allem daran, dass mein Praktikum von Anfang an auf Englisch stattfand, was auch im Voraus bekannt war. Daher waren fließende und sichere Englischkenntnisse eine Voraussetzung für mich.

Meine Englischkenntnisse haben sich sehr verbessert, vor allem in Bezug auf mein fachliches Wissen. Durch die Arbeit auf Englisch konnte ich meinen Wortschatz im Bereich "Business English" deutlich erweitern.

In Mailand selbst sprechen jedoch viele Menschen kein Englisch. Daher ist es notwendig, sich mit der Zeit einige Grundkenntnisse der italienischen Sprache anzueignen. Dies geschieht jedoch fast "automatisch" durch den Alltag in Mailand. Nach meinem 10-monatigen Aufenthalt in Mailand verfüge ich daher nicht nur über sehr gute Englischkenntnisse, sondern kann auch Grundkenntnisse der italienischen Sprache vorweisen.

Wohnsituation

Das Leben in Mailand ist etwas teurer als das in deutschen Großstädten. Im Durchschnitt zahlt man mehr für ein WG-Zimmer oder eine Wohnung, Essen und Freizeitaktivitäten. Auch die Wohnungssituation in Mailand ist sehr angespannt, weshalb man sich frühzeitig um eine Unterkunft kümmern sollte. In Italien bzw. in Mailand gibt es viele Agenturen, die sich auf die kurzfristige Vermietung von WG-Zimmern und teilweise Wohnungen spezialisiert haben. Diese sind bereits möbliert, was den Umzug für ein Auslandsaufenthalt sehr erleichtert. Ich selbst hatte das Glück, über einen Bekannten ein WG-Zimmer zu bekommen, in dem ich während meines gesamten Auslandsaufenthalts gewohnt habe. Gerade für Auslandspraktikanten kann ich eine Wohngemeinschaft nur wärmstens empfehlen. Dies erleichtert oft den Start ins "soziale Leben", da man über die Mitbewohner erste Kontakte knüpfen kann. Ich selbst habe in einer sehr internationalen WG gewohnt. Das bedeutete, dass nur Englisch gesprochen wurde, was für mich vor allem am Anfang viel einfacher war. Man lernt verschiedene Kulturen kennen. Vor allem in meiner WG haben wir auch viel gemeinsam unternommen, was das Leben in der WG noch harmonischer gemacht hat.

Das Stadtzentrum von Mailand ist vergleichsweise klein. Daher kann man in der Stadt viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad unternehmen. Die Stadt bietet viele Möglichkeiten und Aktivitäten, die man nach der Arbeit unternehmen kann. Das "Apertivio" ist ein Muss nach der Arbeit. Mailand bietet Clubs und Bars, aber auch tolle Restaurants, Museen oder andere Freizeitaktivitäten, die man am Wochenende unbedingt nutzen sollte.

Leben in Italien

Wer in Mailand lebt, hat die Möglichkeit, Italien in seiner Freizeit zu bereisen. Vor allem im Sommer ist dies eine tolle Möglichkeit, die schönsten Ecken des Landes zu erkunden. Mailand bietet mit seiner Lage die Möglichkeit, vor allem den Norden Italiens bequem mit dem Zug zu bereisen. Städte wie Verona oder Venedig, aber auch der Lago di Como und der Lago di Garda sind nicht weit entfernt. Auch die ligurische Küste ist mit dem Zug leicht und preiswert zu erreichen. Dies ist eine ideale Möglichkeit, das Wochenende abseits der Stadt zu verbringen. Italien bietet extrem schöne Orte, an denen man auch andere Eindrücke als das Leben in Mailand bekommt. Gutes Essen und eine großartige Kultur bekommt man mit dazu.

Rückblick

Zusammenfassend würde ich mein Auslandspraktikum als eine spannende, erfüllende und lehrreiche Erfahrung beschreiben. Gerade durch ein Auslandspraktikum hat man die Möglichkeit, Berufserfahrung zu sammeln und gleichzeitig erste Auslandserfahrungen mitzunehmen. Man lernt viele neue Kulturen und Menschen kennen, was den eigenen Horizont extrem erweitert. In Mailand habe ich nur nette und offene Menschen kennengelernt, egal ob im Büro oder außerhalb der Arbeit.

Ich kann jedem nur empfehlen, eine Auslandserfahrung zu machen. Gerade ein Auslandspraktikum eröffnet einem nicht nur beruflich neue Möglichkeiten, sondern gibt einem auch einen Einblick in eine andere Arbeitskultur, was für die spätere Karriere ein absoluter Vorteil sein kann. Neben der beruflichen Erfahrung lernt man viele Menschen kennen und es entstehen neue Freundschaften, die über den Auslandsaufenthalt hinausgehen. Eine absolut empfehlenswerte Erfahrung!

Jacqueline Deenik studiert an der NBS im 6. Semester Betriebswirtschaft (B.A.) mit den Kompetenzfeldern Operatives Marketingmanagement und Wirtschaftspsychologie. Derzeit verbringt sie ihr Praxissemester in der Dominikanischen Republik. Nach einem Monat vor Ort haben wir mit ihr über ihre ersten Eindrücke gesprochen.

NBS: Frau Deenik, was genau machen Sie in der Dominikanischen Republik?

Deenik: Ich verbringe hier mein Praxissemester, das in meinem Studiengang fest integriert ist. Ob wir an ein deutsches Unternehmen gehen oder uns einen Platz im Ausland suchen, ist dabei uns überlassen. Ich habe ein Praktikum in der Außenhandelskammer in Santo Domingo gefunden und werde hier einige Monate arbeiten.

NBS: Wie waren die ersten Tage und wie gefällt Ihnen Ihr Praktikum bisher?

Deenik: Das Praktikum in der AHK in Santo Domingo gefällt mir sehr gut, alle Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit, verständnisvoll und nett. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und werde in die tägliche Arbeit miteinbezogen.

NBS: Gibt es auch negative Eindrücke?

Deenik: Die Arbeit auf einer karibischen Insel gestaltet sich auf jeden Fall sehr anders als in Deutschland. Hier wartet man durchaus mal mehrere Monate auf eine Antwort oder einen Rückruf. Die Angestellten sind oft sehr unmotiviert und arbeiten ineffizient. Die AHK stellt hier zum Glück eine Ausnahme dar, doch generell musste ich mich erstmal daran gewöhnen. Generell herrscht hier viel Armut und die Menschen verdienen sehr wenig, was natürlich nicht zur Arbeitsmotivation beiträgt.

NBS: Was ist Ihr Zwischenfazit nach einem Monat?

Deenik: Ich fühle mich in Santo Domingo sehr wohl. Die Sonne scheint jeden Tag und die meisten Menschen sind trotz der Armut sehr fröhlich und freundlich. Das Land hat – besonders was die Natur betrifft – sehr viel zu bieten und ich bin immer wieder erstaunt über die wunderschöne Landschaft.

NBS: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin eine gute Zeit vor Ort!

Adrian Jakubczyk studiert Betriebswirtschaft (B.A.) mit den Kompetenzfeldern "International Management" und "Strategisches Marketingmanagement" an der NBS und befindet sich derzeit im sechsten Semester. Sein Praxissemester verbringt er in Barcelona (Spanien). Hier berichtet er von seinen Erfahrungen.

Ich habe mich dazu entschieden ein Praktikum in Barcelona für 5 Monate zu machen. Es ist nun schon April und nach 2,5 Monaten in Spanien kann ich sagen, dass ich mehr als begeistert bin. Spanien hat mich schon immer fasziniert. Vor allem die Sprache und das Land selbst. Am meisten beeindrucken mich hier die Aktivitäten, die ich außerhalb meines Praktikums unternehmen kann: Wandern am Montserrat, Joggen im Park Güell oder Surfen am Strand, alles ist möglich, da auch im April die Sonne jeden Tag bei durchschnittlich 17 Grad scheint. Man scheint hier viel aktiver sein zu wollen, da man bei dem tollen Wetter kaum drinnen Zeit verbringen möchte.

Mein Praktikum finde ich soweit auch sehr toll. Meine Aufgaben sind vielfältig gestaltet und ziemlich an meinen Studiengang BWL angepasst. Das Team ist vielfältig, weshalb es nicht am Kulturaustausch mangelt. Am Wochenende gehen wir zusammen immer feiern. Unter anderem arbeiten man mit Franzosen, Italienern, Engländern, Brasilianern und natürlich vielen Spaniern (oder vielleicht besser, wenn ich Katalanen sage). Da die Katalanen gerne ausschlafen, beginnt meine Arbeit erst um 10 und endet um 19 Uhr. Natürlich freue ich mich, morgens ausschlafen zu können, doch als Deutscher stehe ich lieber früh auf und gehe auch früher nach Hause. Da ich gleichzeitig jeden zweiten Tag Sport treibe und viel Spanisch lerne, bleibt mir nur sehr wenig Zeit unter der Woche, sodass ich oft erst um 23 Uhr im Bett bin.

Alles in allem ist es allerdings eine wunderbare Erfahrung für mich. Ich lerne viele nette Leute kennen, lerne die Sprache, bekomme einen Blick in das Arbeitsleben eines anderen Landes und am Wichtigsten: Ich mache eine neue einzigartige Erfahrung für mich selbst.

Joolie Kunow studiert Betriebswirtschaft (B.A.) an der NBS und kommt im September ins sechste Semester. Derzeit befindet sie sich im Praxissemester – und das etwa achttausend Kilometer von Hamburg entfernt: in Qingdao, China. Dort arbeitet sie für ein halbes Jahr in der Marketingabteilung vom "XMandarin Chinese Language Centre". Wir haben mit ihr über ihre Motivation und ersten Eindrücke gesprochen. 

NBS: Frau Kunow, Sie hätten es sich ja durchaus einfacher machen und einen Praktikumsbetrieb in Hamburg suchen können. Also: Warum China?

Kunow: Auf mich übte China immer schon eine besondere Faszination aus. Mit mehr als 1,363 Mrd. Einwohnern ist es das bevölkerungsreichste Land der Welt und gilt auch sonst als Land der Rekorde. Also warum China? Ich glaube, dass es bei allen Studenten – egal aus welchem Bereich – den Horizont erweitert, einige Zeit im Ausland zu leben und zu arbeiten. China hat die älteste Kultur der Welt und Chinesisch ist die einzige Sprache der Welt, die bis heute weitergetragen wurde und erhalten blieb. Dies finde ich sehr beeindruckend.

NBS: Klingt logisch. Aber hätte es ein englischsprachiges Land nicht auch getan? Chinesisch gilt ja nun nicht gerade als die einfachste Sprache.

Kunow: Das denken viele, aber ich sehe es anders: Ein Viertel der Menschheit spricht Chinesisch. Ich glaube, wenn man Deutsch, Englisch und Chinesisch spricht, stehen einem beruflich so ziemlich alle Türen offen. Außerdem habe ich bisher das Gefühl, dass Mandarin einfacher zu lernen ist, als viele denken – zumindest was das Sprechen und Verstehen anbelangt. Darüber hinaus war es mir wichtig, in ein Land zu gehen, in das nicht jeder reist, um später aus der Masse herauszustechen.

NBS: Sie sind ja jetzt erst seit einigen Wochen in China. Wie sind die ersten Eindrücke? Was macht das Leben in diesem Land für Sie aus?

Kunow: Ich kann schon nach der kurzen Zeit sagen, dass ich noch nie in einem Land so herzlich aufgenommen wurde und mich so wohl gefühlt habe wie in China. Die Frage, was das Leben hier ausmacht, ist nicht so leicht zu beantworten: der Drang zur Moderne vielleicht, die auffällige Architektur, aber auch die Disziplin, Höflichkeit und unheimliche Freundlichkeit der Menschen hier. Außerdem – für Studenten vielleicht vor allem interessant – sind Dinge wie öffentliche Verkehrsmittel oder Auswärts-Essengehen sehr günstig, was natürlich ein Pluspunkt ist.

NBS: Und wo genau machen Sie Ihr Praktikum? Was sind Ihre Aufgaben?

Kunow: XMandarin ist eine internationale, offiziell eingetragene Sprachschule für Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und Englisch, die seit über 20 Jahren existiert. Das Unternehmen bietet unterschiedliche Lernprogramme, aber auch zusätzliche Angebote wie Kochkurse und andere gemeinsame Aktivitäten an. Ich beschäftige mich vor allem mit den Bereichen "Marketing" und "Development" und darf unter anderem eigenständig neue Kooperationen – beispielsweise zu Universitäten und Schulen in Deutschland – anbahnen. Wer mehr erfahren möchte, kann auch gerne meinem Blog folgen: https://learnchineseinqingdao.wordpress.com.

NBS: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Spaß!

Henry Lührs studiert Betriebswirtschaft (B.A.) mit den Kompetenzfeldern "International Management" und "International Trade" an der NBS und hat sein Praxissemester in Neuseeland verbracht. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen.

Als es darum ging, einen Praktikumsplatz zu finden, war mir relativ schnell klar, dass ich dieses gerne mit einem Auslandsaufenthalt verbinden möchte. Ein Hauptgrund war für mich, meine Englischkenntnisse weiter zu verbessern, und dafür ist ein englischsprachiges Land bekanntlich am geeignetsten. Neben dieser Gegebenheit bietet Neuseeland eine fantastische und abwechslungsreiche Landschaft, die man beispielsweise durch Wochenendausflüge sehr gut erkunden kann. Darüber hinaus sind die Menschen vor Ort überaus freundlich, offen und hilfsbereit, wodurch es für mich sehr einfach war, mich dort wohlzufühlen. Das Land bietet neben der schönen Landschaft viele weitere Aktivitäten wie Wandern oder Surfen. Auch das Wetter ist selbst im Herbst und zu Beginn des Winters sehr angenehm und lässt sich eher mit deutschen Frühlingstemperaturen vergleichen. Gerade in Hawke's Bay, wo ich mein Praktikum absolviert habe, ist es meistens sonnig, weshalb die Gegend auch "Sunny Hawke's Bay" genannt wird. Die kleinen Herausforderungen im Alltag, die in einem fremden Land entstehen, lassen sich dadurch ebenfalls leicht bewältigen. Da das Land von vielen jungen Leuten zum Backpacking genutzt wird, fällt es außerdem nicht schwer, vor Ort Kontakte zu knüpfen und Menschen aus allen Teilen der Erde kennenzulernen.

Neben den sozialen und landschaftlichen Aspekten kann ich ein Praktikum im Ausland und gerade in Neuseeland auch aus Berufserfahrungsaspekten sehr empfehlen. Das Land ist durch die landwirtschaftlichen Gegebenheiten sehr stark im Fruchtexport, weshalb ich mein Praktikum bei einem Apfelexporteur gemacht habe. Neben dem täglichen Englischsprechen konnte ich Einblick in ein international agierendes Unternehmen erhalten, welches Äpfel in alle Kontinente exportiert. Die sich dadurch ergebenen interkulturellen Herausforderungen waren sehr spannend und bereiten einen gut auf die Arbeit in einer globalisierten Welt vor. Darüber hinaus hatte ich das Glück, mit Menschen aus allen Teilen der Welt zusammenzuarbeiten.

Alles in allem kann ich jedem ein Auslandspraktikum sehr empfehlen. Neben den genannten Punkten erweitert man dadurch seinen Horizont und sammelt viele tolle Erfahrungen, die einen das ganze Leben begleiten werden.

Pascal Levin studiert an der NBS Sicherheitsmanagement (B.A.). Er verbrachte ein freiwilliges Auslandspraktikum in New York City und berichtet hier von seinen Erfahrungen.

Mein Name ist Pascal Levin. Ich studiere Sicherheitsmanagement an der Northern Business School. Im August schloss ich alle meine Module ab, sodass ich nun nach der Absolvierung des Auslandspraktikums vor meiner Bachelorarbeit stehe.  

Im September 2023 reiste ich zum ersten Mal in meinem Leben in die Vereinigten Staaten von Amerika. Während meiner dreimonatigen Tätigkeit beim Sicherheitsunternehmen "Silverseal" in New York kombinierte ich diese transatlantische Reise mit einem Roadtrip von Miami bis hin zum Big Apple. 

Vorbereitungen: 
Die Vorbereitungen begannen bereits ein Jahr zuvor. Diese umfassten die Beantragung eines Reisepasses, die Suche nach einer geeigneten Visa-Agentur für Praktikumsaufenthalte sowie die Einholung des Visums selbst. Ich persönlich entschied mich für die Visa-Organisation "INTRAX".  Um zeitlichen Engpässen oder eventuellen Flugstornierungen vorzugreifen, wurde der Flug erst nach Erhalt des Visums gebucht. Die Suche nach der Unterkunft für das Praktikum erfolgte vorab, wobei ich das Glück hatte, über einen Verwandten ein bezahlbares Zimmer in Brooklyn zu bekommen. Bezahlbar erwähne ich hier bewusst, da das Leben in New York City auch außerhalb von Manhattan sehr teuer ist. Dem ist jedoch hinzuzufügen, dass Unternehmen, welche in Manhattan ansässig sind, nun seit circa 2 Jahren dazu verpflichtet werden, bei Inanspruchnahme eines Praktikanten diesen auch mit mindestens $15 die Stunde zu entlohnen. Dadurch ergibt sich eine etwas größere Flexibilität bei der Wohnungssuche, die sicherlich hilfreich ist.  

Roadtrip:  
Der Flug startete um 6 Uhr morgens von Hamburg nach Miami. Gemeinsam mit einem langjährigen Freund fuhr ich von Miami Beach aus einige Keys südlich von Miami entlang. Anschließend besuchten wir Orlando, die Universal Studios, Daytona und viele weitere Orte entlang der Ostküste. Nach zwei Wochen erreichten wir Washington D.C., wo wir sämtliche Denkmäler und Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigten und unser Auto abgaben. Anschließend fuhren wir mit dem Bus nach New York City und knüpften auf dem Weg dorthin zufällig die ersten deutschen Kontakte, mit denen wir die restliche Zeit verbrachten. Unseren “Urlaub” rundeten wir mit einer Jet-Ski-Fahrt über den Hudson River ab, vorbei an der Freiheitsstatue und mit Blick auf die Skyline von Manhattan bei strahlendem Sonnenschein. 

Praktikum:  
In den folgenden drei Monaten absolvierte ich das Praktikum bei der Sicherheitsfirma "Silverseal", einem mittelständischen Unternehmen in Manhattan. Der Kontakt kam über einen Dozenten der Northern Business School zustande. Ich bin dem Dozenten bis heute dafür sehr dankbar, da die Zeit dort mein Leben nachhaltig bereichert hat. Ich wohnte in Brooklyn, mit einer Bahnverbindung in fußläufiger Entfernung. Durch meine Arbeit erhielt ich vielfältige Einblicke in die Unternehmensstrukturen, die Arbeitskultur und erlebte zahlreiche Facetten der Stadt und der in New York City lebenden Menschen. Obwohl ich "nur" als Praktikant eingestellt wurde, waren meine Aufgaben weitaus umfassender und interessanter als erwartet. Vom Personalmanagement über Beratung bis hin zur Mitwirkung an Sicherheitskonzepten sowie der Planung großer Events durfte ich in vielen Bereichen mitwirken. Die freiere Arbeitsweise dort hat mir sehr gefallen. Meine persönliche Erfahrung war, dass sich viele Arbeitnehmer während ihrer Tätigkeit weniger Arbeitsstress aussetzen lassen als wir Deutschen. Diese Erfahrung festigte sich nach Gesprächen mit amerikanischen Staatsbürgern verschiedener Branchen. 

Nach der Arbeit verbrachte ich viel Zeit in Manhattan, wo es immer viel zu entdecken gab. Auch das "German-House" besuchte ich und wurde dort zum Essen eingeladen. In diesem Gebäude befindet sich auch der DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst), welcher für die Promos-Förderung zuständig ist, auf welche man sich als NBS-Student bewerben kann. Auch ich habe diese Förderung erhalten und kann nur empfehlen, sich auf der NBS-Webseite über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt zu informieren. PROMOS war für mich passend, da diese Förderung speziell für Studierende ist, die sich außerhalb der EU aufhalten möchten.  

Am Anfang meiner Reise war meine größte Sorge, dass meine Englischkenntnisse nicht ausreichen würden. In diesem Zuge möchte ich auch allen, die sich ebenfalls für einen Auslandsaufenthalt interessieren und die gleichen Sorgen haben, die Bedenken nehmen. Selbstverständlich ist ein weitgreifenderes Vokabular in der Geschäftswelt von Vorteil, jedoch hatte ich trotz meiner anfänglichen Unsicherheit keine Probleme.  

Zum Abschluss meines Praktikums wurde mir ein Jobangebot unterbreitet, welches ich mir jedoch aufgrund meiner Verbundenheit zu Deutschland zunächst noch offenhalten möchte. Dieses empfinde ich dennoch als große Wertschätzung meiner geleisteten Arbeit.  

Fazit: 
Die Zeit, die ich in New York verbracht habe, hinterlässt unvergessliche Eindrücke, die mich ein Leben lang begleiten werden. Trotz der auffälligen Unterschiede zwischen Arm und Reich sowie dem übermäßigen Gebrauch von Materialien aus Plastik und der im Vergleich zu Deutschland geringeren Qualität des Essens, überwogen die positiven Erlebnisse während meiner Zeit in den Staaten. Egal ob freiwillig oder Pflichtpraktikum, diese gemachten Erfahrungen im Ausland sind unbezahlbar. Der Aufwand im Vorfeld des Praktikums hat sich definitiv ausgezahlt. 

Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass ich bei den Vorbereitungen von der Northern Business School stark unterstützt wurde. Herr von Dehn stand mir unterstützend zur Seite, obwohl es sich um ein freiwilliges Praktikum handelte. Vielen Dank!  

Gerne können sich interessierte Studierende bei mir per E-Mail melden.

Jana Ruser, die an der NBS Northern Business School im sechsten Semester Betriebswirtschaft (B.A.) mit dem Schwerpunkt Tourismus- und Eventmanagement studiert, verbringt derzeit ihr Praxissemester in Japan, wo sie bei der Firma Daimler angestellt ist. Nach einigen Wochen in Japan berichtet sie, wie es ihr bisher ergangen ist:

Der erste Monat war für mich sehr aufregend und gerade die ersten Wochen im Praktikum ein wenig anstrengend. In meinem Team wurde ich sehr gut aufgenommen – genauso wie im Unternehmen selbst. Der "kulturelle Schock", vor dem ich zuvor Sorge hatte, blieb dann aber doch aus, denn die Hälfte des gesamten Teams am Standort ist Deutsch bzw. international gemischt. Trotzdem habe ich die Möglichkeit, viel in Englisch und Japanisch zu reden. Mein Boss selber spricht tatsächlich kein Japanisch und gerade bei den täglichen Shop Floor Meetings mit unserer japanischen Partner-Logistik-Firma habe ich öfters die Möglichkeit, beim Übersetzen zu helfen.

In der ersten Woche bin ich gleich in eine Projekt-Deadline gerutscht, weswegen ich schon volles Programm hatte – aber danach hat es sich schnell beruhigt und langsam habe ich einen regelmäßigen Arbeitsalltag und auch eigene "Daily Tasks". Eine meiner Langzeit-Aufgaben ist es, einen Teil der Aufgaben meines Teams zusammenzufassen und zu schauen, wo unnötiger Aufwand betrieben wird oder wie man gewisse Bereiche schneller erledigen kann. Es ist ein recht guter Mix aus teilweise vollbeschäftigten Tageszeiten und ruhigeren – und da alle Departments des Unternehmens hier am selben Ort sitzen, bekommt man tatsächlich einiges mit.

Ein bisschen zum Land, meiner Ankunft oder "dem Leben" hier: Zum einen habe ich Glück mit meinem Startmonat – denn ich hatte schon zwei lange Wochenenden durch japanische Feiertage. :-) In meiner Unterkunft, einem sogenannten Sharehouse, bin ich auch gut angekommen und habe mich mittlerweile eingelebt. Ich lebe zusammen mit zwei Japanern und einem Inder (also auch hier der gute kulturelle Mix). Allgemein sind meine Mitbewohner gut auszuhalten und man sieht sich durch die unterschiedlichen Arbeitszeiten und Tagespläne doch eher seltener.

Drei Wochen nach mir hat bei uns (in einem anderen Team) ein Praktikant aus den Philippinen angefangen und lustiger Weise wohnt dieser auch in meinem Häuserblock – was ist die Welt doch klein! Die Gegend, in welcher ich lebe und arbeite, ist doch ein kleiner Unterschied zu der Großstadt Tokyo selbst. Neben einer Bahnfahrt muss ich auch noch 15 Minuten mit dem Bus fahren, um endlich an unserem Standort anzukommen, aber die Abwechslung zu der japanischen Metropole ist doch recht entspannend.

Das Panorama von meinem Büro ist eine herrliche Berglandschaft im Hintergrund und gleich um die Ecke ist ein riesiger Fluss (direkt neben meinem Haus übrigens auch ein kleiner sowie etliche weitere in der Gegend. Ich verstehe langsam, warum die Präfektur "KanaGAWA" von "Kawa" = "Fluss" heißt).

Gleich in meiner zweiten Woche erlebte ich meinen ersten Taifun, welcher direkt auf Kanagawa und Tokyo traf. Zwar war meine Gegend weniger betroffen als andere, jedoch wurde in der Nacht von 10 Uhr abends bis 9 Uhr morgens der komplette Bahnverkehr in Tokyo eingestellt – mit Zur-Arbeit-Kommen war es für die ganze Stadt schwierig. Meine Bahnen sind um 9:30 Uhr morgens wieder (unregelmäßig) aktiv gewesen – andere waren jedoch bis zum Nachmittag komplett außer Betrieb.

Auch die extreme Hitze hier im Sommer habe ich noch gut mitbekommen. Die letzten Wochen war es fast immer über 30, gefühlte 36 bis 38 Grad. Die Luft steht dabei und es ähnelt doch sehr einer Sauna. Wenn ich bedenke, dass es (nach Berichten meiner Freunde) schon "besser" geworden ist als einen Monat zuvor, möchte ich gar nicht wissen, wie es die nächsten Jahre wird. Nun sind wir bei durchschnittlich 20-24 Grad angekommen und meine Hamburger Seele kann auch endlich wieder durchatmen. :-)

An den Wochenenden bin ich oft in Tokyo und habe auch schon voll das kulinarische Spektrum ausgenutzt. Ansonsten habe ich mich nun tatsächlich langsam eingelebt, bin nach der Arbeit nicht mehr komplett ausgelaugt – und freue mich auf die weiteren Monate.

Joshua Stagraczynski studiert an der NBS Northern Business School im siebten Semester Betriebswirtschaft (B.A.) mit den Kompetenzfeldern Eventmanagement und Wirtschaftspsychologie und hat sein Praktikum in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik absolviert. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen:

Ich sehe Auslandsaufenthalte als großartige Chance sich als Mensch und als zukünftige Fachkraft weiterzuentwickeln und etwas dazuzulernen. Solche Erfahrungen zeigen und lehren uns viele Dinge, die uns bestenfalls ein (Karriere-)Leben lang begleiten. Diese Erkenntnis habe ich bereits aus meinem Erasmus-Semester in Barcelona mitgenommen. Aus dem Grund, lag der Gedanke nahe, das Praktikum auf ähnliche Weise im Ausland zu verbringen.

Nach der Entscheidung, habe ich mich bei der NBS und dem International Office über Finanzierungsmöglichkeiten informiert und wurde freundlich und kompetent unterstützt. Je nach Aufenthaltsort, gibt es eine bestimmte Auswahl an Stipendien mit verschiedenen Förderungen. Der Bewerbungsprozess und -Aufwand lohnen sich ungemein!

In meinem Fall, hatte ich mich auf eine bestimmte Stadt festgesetzt und bin dadurch auf eine Herausforderung bei der Suche des Betriebes gestoßen. Ich bin letztlich sogar das Risiko eingegangen ohne Betrieb in das Land zu fliegen, um mich Vorort zu bewerben und mein Glück zu suchen. Ihr könnt euch bestimmt meinen Stresspegel vorstellen.. doch auch das hat sich gelohnt und ich kann mittlerweile darüber lachen und mich erfreuen.

Das Leben in Santo Domingo gestaltet sich ganz anders als bei uns in Deutschland. Obwohl ich die Sprache sprechen konnte, stellte sich die Verständigung anfangs schwieriger heraus als gedacht. Auch der so genannte Kulturschock erwies sich ausgeprägter als erwartet. Die Karibik bietet nämlich ein besonderes Umfeld, in dem Urlaubsparadies und Alltag im starken Kontrast aufeinander stoßen. Als ausländischer Student muss man da erstmal seine Rolle finden und selbst erforschen. Dieser Lernprozess ist besonders wertvoll. Man lernt nämlich in einer neuen Situation und in einer neuen Umgebung sich anzupassen, Fuß zu fassen und das Beste aus der Lage zu machen. Das wird nicht immer einfach sein, aber es wird sich lohnen. Persönlich, bin ich an der Aufgabe stark gewachsen und habe viele schöne Erinnerungen mitgebracht.

Zu meinen Aufgabenbereichen in einer PR-Agentur zählten Öffentlichkeits-/Presse-Arbeit, Event- und Account-Management. Ich konnte viele Projekte begleiten und beim gesamten Prozess von Angebot-Anfragen, Besprechungen, Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung dabei sein. Außerdem musste ich Interviews und Pressemitteilungen im Fernsehen, im Radio, sowie in Druck- und digitalen Medien koordinieren und begleiten. Die Blicke hinter die Kulissen und aus praktischer Perspektive haben mich dabei stark beeindruckt und die studierte Theorie im vielerlei Hinsicht ergänzt und vertieft. Es hat Spaß gemacht, neue Eindrücke zu erlangen und mit weltweit anerkannten Unternehmen und Marken zusammenzuarbeiten.

Eine wichtige Einsicht ist die zwischenmenschliche Integration innerhalb einer betrieblichen Organisation. Es ist wichtig durch solche Erfahrungen, das richtige Maß an sozialen und professionellen Beziehungen einzugehen. Der Kontakt mit Kollegen, Vorgesetzen und Kunden spielt eine essenzielle Rolle bei der Konstituierung einer erfolgreichen Tätigkeit. Die Situation im Ausland führt dabei zu einer besonderen Herausforderung mit größeren Hürden als in der gewohnten Komfort-Zone. Dafür aber auch zu einer reicheren Lernerfahrung. Ich kann aber nur mehrmals wiederholen, dass sich diese Investition mehrfach auszahlt und rentiert.

Insgesamt wird ein Auslandsaufenthalt nämlich nicht nur einen kognitiven, sondern vor allem einen emotionalen und sozialen Nutzen mit sich bringen. Dabei handelt es sich zwar leider oft um ein unbezahltes, dafür aber gleichzeitig um ein unbezahlbares Erlebnis. Je exotischer der Standort, desto ausgiebiger das Resultat an Weltoffenheit und Völkerverständigung. Man lernt seine jeweiligen Lebenssituationen wertzuschätzen und initiiert eine Kettenreaktion an positiven Impulsen – für einen selbst und für alle seine Mitmenschen. Traut euch und genießt es!

Bei spezifischen Fragen zum Land, der Stadt oder sonst etwas, stehe ich euch gerne zur Verfügung. Die Kontaktdaten könnt ihr gerne über die NBS anfragen.


Josh

Jaqueline Deenik studiert an der NBS Northern Business School im siebten Semester Betriebswirtschaft (B.A.) mit den Kompetenzfeldern Operatives Marketingmanagément und Wirtschaftspsychologie und hat ihr Praxissemester in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik absolviert. Hier berichtet sie von ihren Erfahrungen:

Hola! Ich hatte das Glück das Praktikumssemester in der sonnigen Karibik verbringen zu dürfen und möchte nun gerne von meinen Erfahrungen berichten.

Planung

Die Suche nach dem richtigen Praktikumsplatz im Ausland gestaltete sich vorerst schwerer als Gedacht. Nach monatelanger Recherche und mehreren Bewerbungen kam dann die langersehnte Zusage von der Deutschen Außenhandelskammer in der Dominikanischen Republik. Der Tipp vom International Office sich bei mehreren AHKs zu bewerben zahlte sich aus. Mit der Zusage zum Praktikum begann die Planung. Ein Visum, das Beantragen des Auslandsbafögs, das Buchen der Flüge und eine Unterkunft. Zum Glück gestaltete sich die Organisation sehr leicht. Für die Einreise in der Dominikanischen Republik bekommt man am Flughafen automatisch ein Touristenvisum und bezahlt bei der Ausreise eine Art Strafe in Höhe von ca. 100€. Den Flug habe ich bei STA-Travel gebucht, das Reisebüro in Hamburg hat oft vergünstigte Konditionen für Studenten, wovon ich zum Glück profitieren konnte. Auch die erste Bafög-Zahlung erhielt ich bereits wenige Monate nach dem Antrag. Im Auslandsbafög sind 1000€ Reisekosten enthalten.
Die AHK in Santo Domingo stellt bei Bedarf einen Kontakt für ein Zimmer her, welches sich 10 Gehminuten vom Büro entfernt befindet. In der WG leben viele andere Praktikanten von der Deutschen Botschaft.

Aufenthalt

Bei meiner Anreise in Santo Domingo war ich vorerst überwältigt von der Stadt. Die Karibik hatte ich mir anders vorgestellt. Santo Domingo ist die Hauptstadt des Landes. Die Stadt ist sehr laut, dreckig und voll. Die Wohnung und das Büro befinden sich jedoch in der Kolonial Zone, welche sich zum Glück nicht mit dem Rest der Stadt vergleichen lässt. Die historische Altstadt ist besonders bei Touristen sehr beliebt, wunderschön und viel ruhiger.

Die Mitarbeiter der AHK waren von Beginn an sehr freundlich und haben mich sehr nett aufgenommen. Ich wurde in die täglich anfallenden Aufgaben mit eingebunden und habe einzelne kleinere Projekte mitgestalten können. Zu meinen Hauptaufgaben zählte das Übersetzen von Texten und die Recherche von Geschäftspartnerkontakten. Ich durfte außerdem an allen Businessmeetings sowohl mit deutschen als auch mit dominikanischen Geschäftspartnern teilnehmen.  Die Arbeit in der Karibik gestaltet sich jedoch viel langsamer als in Deutschland. Auf Rückrufe oder Mails wartet man oft mehrere Wochen, was die einzelnen Aufgaben in die Länge zieht. Stress existiert auf dieser Insel nicht.

Da eine starke Ungleichheit und Klassengesellschaft herrscht wird man vor allem auf Reisen durch das Landesinnere mit starker Armut konfrontiert. Jedoch sah man auch in der Hauptstadt täglich Kinder, die arbeiten mussten um essen zu können. Eine Armut, die man sich in Europa gar nicht vorstellen kann. Dementsprechend fällt auch die Kriminalitätsrate sehr hoch aus. Dennoch habe ich mich in der Dominikanischen Republik nie unsicher gefühlt.

Meine Arbeitszeiten waren von Montag bis Freitag. Am Wochenende hatte ich frei, was in der Dominikanischen Republik nicht Normalität ist. Dort arbeiten die Menschen oft sechs oder sogar sieben Tage die Woche. Jeden Sonntag findet in der Altstadt ein Konzert statt und die ganze Stadt versammelt sich in der Kolonialzone um zu singen und zu tanzen. Bis spät in die Nacht wird hier gefeiert. Die Wochenenden habe ich meistens genutzt, um das Land zu erkunden, denn in 2-3 Stunden Busfahrt kann man von Santo Domingo aus fast jeden Ort in der DomRep erreichen.

Rückblickend kann ich einen Aufenthalt in der Dominikanischen Republik jedem ans Herz legen. Man lernt eine Kultur kennen, die völlig anders ist als die deutsche, die wir kennen. Man wird sich plötzlich seinem Besitz viel bewusster und weiß das privilegierte Umfeld, indem man aufwachsen durfte noch mehr zu schätzen. Alltägliche Probleme, die wir haben sind für einen großen Teil der Bevölkerung dort völlig belanglos. Ich habe gelernt, dass die Menschen dort viel ruhiger und gelassener sind und dadurch oft auch glücklicher. Außerdem hat die Natur wahnsinnig viel zu bieten. In wenigen Stunden reist man durch „kalte“ Berglandschaften, Regenwälder und kommt an einem unberührten weißen Strand mit türkisblauem Meer an. 

Außerdem möchte ich dem International Office ein riesiges Dankeschön aussprechen. Das Team stand einem bei jeder Angelegenheit zur Seite und unterstütze mich von dem Wunsch ein Praktikum im Ausland zu finden, bis hin zur Rückreise stets tatkräftig.