Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

In der Sicherheitswirtschaft gibt es massive Entwicklungs- und Veränderungsprozesse. Diesen Eindruck vermittelte der zweitägige Jahreskongress des Verbands für Sicherheitstechnik (VfS) vom 25.04.-26.04.2023 in Leipzig. Neben einer aus globalen Sicherheitsrisiken, einer vulnerablen „Netzwerk“-Gesellschaft und verstärkten regulatorischen Anforderungen resultierenden Zunahme von Sicherheitsbedarfen führen auf der anderen Seite auch neue technologische Entwicklungen wie autonome Systeme und KI-Lösungen zu Veränderungen für das Sicherheitsmanagement insgesamt. Der Jahreskongress des Verbands für Sicherheitstechnik bot dabei als Plattform für Anwender und Hersteller, für Forschung und Politik einen geeigneten Rahmen für einen intensiven Austausch.

Mit dabei waren auch drei Professoren des Studiengangs Sicherheitsmanagement (B.A.) an der NBS. Neben Prof. Dr. Clemens Gause, der als Geschäftsführer des VfS und Gastgeber durch die Veranstaltung führte, beteiligten sich Studiengangleiter Prof. Dr. André Röhl und Prof. Dr. André Schulz mit eigenen Beiträgen an der Diskussion.

In einem Panel zur weiteren Entwicklung autonomer Systeme regte Prof. Dr. Röhl an, diese nicht nur als bloße Kompensation für fehlendes Personal zu betrachten, sondern diese vor allem als Voraussetzung für eine datenbasierte Qualitätssteigerung von Sicherheitsmanagement zu entwickeln. In einem Vortrag zu dem an der NBS entwickelten Modell organisationaler Resilienz griff er diesen Aspekt auf und schlug eine Erweiterung der Fokussierung auf die Abwehr von Gefahren durch die Berücksichtigung von Bewältigungsfähigkeit und Synergieeffekten durch externe Kooperationen vor.

Prof. Dr. André Schulz betrachtete in seinem Vortrag die gestiegenen Anforderungen an Unternehmen hinsichtlich Corporate Security, Compliance und Risk Management, die sich aus den verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen, Kodizes und Standards, dem ESG-Ansatz sowie der aktuellen Rechtsprechung. Damit ebenfalls gestiegen seien die Anforderungen an diejenigen, die in diesen Bereichen arbeiten. Die Sicherheitsbranche boome und in kürzester Zeit werden mehr Menschen in der privaten Sicherheitsbranche arbeiten als bei den Sicherheitsbehörden. Die Attraktivität der privaten Sicherheitsdienstleister sei gegenüber dem Öffentlichen Dienst nicht zuletzt durch die besseren Verdienstmöglichkeiten als auch durch die zeitgemäße Umsetzung der New Work Rahmenbedingungen weiter gestiegen. Trotz allgemeinem Fachkräftemangel sei nicht nur die Quantität der Mitarbeitenden ein Thema der Sicherheitsbranche, sondern besonders deren Qualität. Neben einer verbesserten Ausbildung seien speziell Studiengänge für angehende Sicherheitsmanager und -managerinnen ein wesentlicher Erfolgsfaktor zur Qualifizierung. Im Studium würde die gesamte Bandbreite der benötigten Kompetenzen vermittelt. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Disziplinen der Kriminalwissenschaften als Future Skills, weil Defizite in diesem Bereich schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen und existenzbedrohend für Unternehmen sein können.

Ihr Ansprechpartner für die Pressearbeit an der Northern Business School ist Klaus Weber, M.A. (weber[at]nbs.de). Sie finden den Pressedienst der NBS mit allen Fachthemen, die unsere Wissenschaftler abdecken, unter www.nbs.de/die-nbs/presse/pressedienst.