Forschungsprofessur (ORGMAN)
Stiftungsprofessur für Organisation und Management
Herzlich willkommen auf der Webseite der Professur!
Die Professur für Organisation und Management (ORGMAN) verbindet soziologische und ökonomische Aspekte der Erforschung von Organisationen als speziellem und zugleich sehr bedeutenden Systemtyp der modernen Gesellschaft. Sie widmet sich Fragen der Genese und Gestaltung von Organisationen sowie deren Führungs- und Arbeitsbeziehungen. Dabei werden Organisationen stets hinsichtlich ihrer Einbettung in die Gesamtgesellschaft betrachtet.
Der forschungsprofilierte Stiftungslehrstuhl bündelt:
- Wissenschaftliches Wissen: Kontext anerkannter Theorien und Untersuchungen
- Betriebliches Wissen: Gegenstandsnähe, Anwendungsbezug und Transferpotenzial
- Methodisches Wissen: Bewährte und kontrollierte Forschungsdesigns
In diesem Rahmen werden innovativ-interdisziplinäre Forschungen in verschiedenen Organisations-, Führungs- und Personalstrukturen bzw. Projekte mit öffentlichen und privaten Stellen durchgeführt; u. a. zur wissenschaftlichen Begleitung in Entwicklungs- und Veränderungsprozessen.
Von Unternehmen über Verwaltungen bis Nonprofit: Organisationen sind omnipräsent. Ob Geschäftsführer oder Pflegekraft, Vereinsmitglied oder Studentin – jede(r) ist durch Mitgliedschaften und Engagements in Organisationen eingebunden. Sie dienen formalen Zwecken, strukturieren das soziale Leben, geben Befriedigung und Erfüllung. Ebenso erkennen wir in ihnen und durch sie Risiken und Konflikte.
Für die interessierte Öffentlichkeit, Medien, private und staatliche Stellen steht die Professur im Rahmen des wissenschaftlichen Expertendienstes der NBS Northern Business School zur Verfügung. Schreiben Sie uns: orgman.professur [at] nbs.de.
Aktuelles
An dieser Stelle informieren wir über laufende Aktivitäten und neueste Entwicklungen an der Professur
12.05.2023 Die sozial-organisatorischen Folgen der Verbreitung von KI: Marcel Schütz sprach auf dem Experten-Workshop "Künstliche Intelligenz bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)", veranstaltet von der Behörde für Inneres und Sport/Feuerwehr Hamburg und der NBS (kurzer Bericht).
08.05.2023 Erfolgreicher BMBF-Antrag: Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert für drei Jahre Projekt von Prof. Dr. Marcel Schütz und weiterer Kolleg*innen der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Bergischen Universität Wuppertal. Der Verbund untersucht die Ausprägung der professoralen Expertenorganisation an nicht-staatlichen Hochschulen (ausführliche Meldung).
27.04.2023 Marcel Schütz spricht am 07.05.2023 auf Einladung der Katholischen Akademie Stapelfeld in Cloppenburg zum Thema "Kirche – eine Organisation mit Zukunft?". Im Mittelpunkt des Vortragsabends werden Fragen der Struktur und der Veränderungsfähigkeit der Kirche stehen; welche Eigenheiten die kirchliche Organisation hervorbringt, wie sie angesichts einer wachsenden Infragestellung, Krisen und Affären weiter bestehen kann und welchen Beitrag Kirchenreformen leisten. Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe und zur Anmeldung gibt es hier (Flyer).
30.03.2023 Fachartikel von Marcel Schütz und Kolleginnen akzeptiert. Die in Organisationsfragen führende deutsche "Zeitschrift Führung und Organisation" hat nach erfolgreichem Peer Review eine Forschungsarbeit der Wissenschaftler*innen über die Vorgeschichte des ICE-Unglücks in Eschede (3. Juni 1998) angenommen. Schütz hat gemeinsam mit Heinke Röbken und Jasmin Overberg (beide Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) eine Rekonstruktion vorangehender Entscheidungsstrukturen und -abläufe durchgeführt. Der Artikel wird in Heft 3 (Juli/August) erscheinen.
03.02.2023 Keine Beweise für Explosion oder Kollision beim Untergang der MS Estonia vor 29 Jahren. Eine erneute schwedisch-finnisch-estnische Untersuchungskommission hat – nach neuen Aufnahmen am Wrack vor drei Jahren – nun ihren Zwischenbericht vorgelegt. Die Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen vorangehende Erkenntnisse, wie sie seit 1997 vorliegen und physikalisch-materialwissenschaftlich wiederholt durch diverse Ermittlungen und Experimente bestätigt wurden. Das Schiff war den Seebedingungen nicht gewachsen und verlor im stürmischen Meer ein Bugvisier, wodurch es sank. Zahlreiche organisatorische Mängel bei der Wartung gingen dem voraus. Professor Schütz hatte den Fall bereits im Oktober 2020, anlässlich vermeintlich neuer Theorien, in einem Kommentar für die NZZ betrachtet und erarbeitet hierzu mit Kolleg*innen derzeit eine dem Unglück vorangehende organisationssoziologische Analyse.
23.12.2022 Marcel Schütz im Interview mit SWR 2. Einen weiteren Bericht gibt es beim ORF. Der Stiftungslehrstuhl für Organisation und Management wünscht allen Leser*innen und Kooperationspartner*innen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.
08.12.2022 Zur Bildlichkeit des Kriegs – Ein Beitrag von Marcel Schütz und Johann Paetzold in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) als PDF oder online.
24.11.2022 Weihnachtsfeier in Betrieben und ihre organisatorischen und sozialen Eigenheiten – ein Hochschul-Bericht und ein Artikel in der Frankfurter Rundschau mit Professor Marcel Schütz.
07.11.2022 Die Midterms in den USA und die besonderheiten der polaren Parteienorganisation – Dazu Professor Schütz im Informationsdienst der Wissenschaft (idw).
17.10.2022 Marcel Schütz im Interview mit der Zeitschrift Berufsorientierung Plus über Folgen der Bologna-Reform.
19.09.2022 Zum Tod der Queen: Ausführlicher Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland/Evangelischen Pressedienstes mit Marcel Schütz. Weiteres Interview im Deutschlandfunk Kultur. Weitere Berichte sind u.a. bei Focus Online, im Deutschlandfunk und beim Bayerischen Rundfunk erschienen.
15.09.2022 Interview mit Professor Schütz zum Tod der Queen im Radiosender NDR Kultur. / Bericht über die neue Stiftungsprofessur an der NBS im Magazin PERSONALintern.
14.09.2022 Hochschul-Interview mit Professor Schütz zum Tod der Queen als Gesellschaftsereignis. / Gastartikel über Managementkonzepte in der Frankfurter Rundschau erschienen. In der Kolumne "Gastwirtschaft" erscheinen von Marcel Schütz – neben anderen Autoren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik – seit Jahren bereits regelmäßige, kurze Denkanstöße zu Fragen der Arbeitswelt.
12.09.2022 Meldung über die Stiftungsprofessur im Wissenschaftspressedienst idw erschienen.
09.09.2022 Offizielle Einführung und Begrüßung von Prof. Dr. Marcel Schütz im Rahmen der feierlichen Semestereröffnung an der NBS Hamburg.
02.09.2022 Neue Bücher von Marcel Schütz und Kolleg*innen: In der von Prof. Dr. Stefan Kühl herausgegebenen Reihe "Organisationsstudien" ist das Buch "Die Realität der Reform: Über Wahrnehmung und Wirklichkeit der Veränderung von Organisationen" erschienen, in dem es um die Durchführung von Veränderungsprojekten geht. Gemeinsam mit Prof. Dr. Heinke Röbken, Dr. Pia Lehmkuhl und Etienne Witte ist das Lehrbuch "Projektmanagement: Eine Einführung aus sozial- und organisationswissenschaftlicher Sicht" erschienen.
01.09.2022 Eröffnung der Stiftungsprofessur: Der Rektor der NBS Hamburg, Prof. Dr.-Ing. Uwe Här, beruft Dr. Marcel Schütz, bisher Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, mit Wirkung zum heutigen Tag zum Professor.
Inhaber der Professur
Wissenschaftliche Kompetenz, Forschungstransfer und Organisationserfahrung in Unternehmen und Beratung – aus einer Hand
Inhaber der Professur ist seit 01.09.2022 Prof. Dr. rer. pol. Marcel Schütz.
Prof. Dr. Marcel Schütz kennt das Innenleben von Organisationen aus Berufspraxis im Handels- und Energiebereich und über zahlreiche wissenschaftliche und Beratungs-Aktivitäten. Seine Arbeit erstreckt sich über alle Organisationsbereiche von Unternehmen bis Nonprofit.
Vor seinem Ruf auf die Professur an der NBS war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Bildungsmanagement an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie seit mehreren Jahren Lehrbeauftragter für Organisationssoziologie an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Lehraufträge nahm er auch an der NBS wahr. Forschungsaufenthalte hatte Schütz an der Frankfurt School of Finance & Management sowie an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Der promovierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler und frühere Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Landes Niedersachsen (Promotionsprogramm "Kulturen der Partizipation") verfügt über breite Kenntnisse im Bereich der Theorie bzw. Soziologie der Organisationen und vertritt daher auch ein Forschungsprofil in Anlehnung insbesondere an die soziologische Systemtheorie. Regelmäßige Beiträge von ihm erscheinen auch in den Qualitätsmedien.
Für Anfragen (Öffentlichkeit, Unternehmen, Medien) erreichen Sie Professor Schütz per E-Mail schuetz [at] nbs.de. Auf seiner persönlichen Seite finden Sie weitere Informationen zu Publikationen und Forschung.
Forschungsprofil
Organisierte Systeme analysieren, begreifen und gestalten – Die Forschung an der Professur erfolgt im Verbund mit Teams unterschiedlicher Forscher*innen aus Hochschulen und Universitäten sowie in Kooperation mit weiteren Einrichtungen und Unternehmen. Besondere Beachtung gilt der empirischen Wissenserweiterung und dem Wissenstransfer. Die Forschung wird aus Eigen- und Drittmitteln getragen.
Thematisch ist die Professur den Forschungsprofillinien der NBS zugehörig. Verstärkt werden in den nächsten Jahren die Querschnittsthemen Strukturwandel, Digitalisierung und Nachhaltigkeit Raum einnehmen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf solche Fragen, die sich aus der rasch fortschreitenden Entwicklung soziomaterialer und soziotechnologischer Settings (Künstliche Intelligenz) ergeben.
Für unsere Forschung sind die folgenden Arbeitsperspektiven maßgeblich:
- Organisationen als soziale Systeme verstehen
Die Forschung der Professur widmet sich Fragen der Organisations- bzw. Unternehmensführung und -gestaltung. Damit einher geht das Interesse an der Entwicklung, Innovation und Veränderung von Organisationen, angefangen bei Start-Ups über mittelständische Betriebe bis hin zu Konzernen, Administrationen und politischen Institutionen. Erkenntnisleitend ist, Organisationen als formale (geregelte) und informelle (regelabweichende) Systeme – einschließlich der Integration von Technologien – zu verstehen.
- Berücksichtigung gesellschaftlicher Kontexte
Organisationen sind ein Resultat der modern ausdifferenzierten Gesellschaft. Politische, wirtschaftliche, regionale und von jeweiligen Normvorstellungen geleitete Rahmenbedingungen sind für das Verständnis organisationsförmiger sozialer Systeme unabdingbar. Vieles, was in Organisationen geschieht, erfüllt zudem Funktionen für andere gesellschaftliche Bereiche bzw. hat dahingehende Auswirkungen (z. B. Qualifikation, Teilhabe, Sozialstatus, wirtschaftliche Verhältnisse).
- Fortlaufende betriebs- und lebensnahe Einblicke
Neues, erweiterndes Wissen über die Realität der Organisationen erlangen wir über direkte Kontakte in Unternehmen und sonstige Einrichtungen. Hierzu ist die Professur an entsprechenden Kooperationen interessiert, die Forschungsprojekte direkt im betrieblichen Geschehen vor Ort ermöglichen. Für die Wissenschaft werden darüber essentielle Daten aktueller Organisationspraxis gewonnen. Zugleich bietet sich der jeweiligen Organisation eine direkte Aufnahme der Daten, die Diskussion mit den Forscher*innen und die Ableitung geeigneter Maßnahmen.
- Etablierte wissenschaftliche Verankerung
Die Professur orientiert sich an der klassischen einschlägigen Wissenschaft. Sie stützt ihre Arbeit sowohl auf die anerkannten Theorien und Studien der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften als auch eigenständige, methodisch geleitete Datenerhebung und -auswertung. Die Arbeiten der Professur werden auf Deutsch und Englisch in wissenschaftlichen Publikationen, in der Regel Aufsätzen, Büchern und verschiedenen weiteren aktuellen Stellungnahmen, veröffentlicht.
- Hohe Transfer- und Informationsrelevanz
Organisationen (anders) zu verstehen, hinter ihre bisweilen eigentümlichen Kulissen zu schauen – das macht viele Menschen neugierig, die sie alltäglich aus dem Büro, von der Baustelle oder am Schalter kennen(lernen). Die Themen der Professur bieten sich für Hintergrundberichte und Diskussionen in der interessierten Öffentlichkeit bzw. den Medien an. Auskünfte für Berichterstattungen werden daher gerne gegeben.