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Zum Jahresausklang bietet die NBS-Medienempfehlungsliste eine bewährte akademische Tradition: Hochschulmitglieder teilen ihre persönlichen Medienempfehlungen – Werke, die sie im vergangenen Jahr inspiriert, herausgefordert oder begleitet haben.

Die End-of-Year Faculty Reading List hat ihren Ursprung im angloamerikanischen Hochschulraum – dort teilen Lehrende und Mitarbeitende zum Jahresende ihre persönlichen Inspirationsquellen. Was sie lesen, hören oder sehen, was sie bewegt oder zum Nachdenken gebracht hat.

Auch an der NBS umfasst die Liste längst mehr als Bücher: Sie vereint spannende Podcasts, Filme und Serien – eine Einladung, das Jahr mit neuen Gedanken, Geschichten und Perspektiven ausklingen zu lassen. 

Viel Spaß beim Entdecken!

Das Team der NBS Northern Business School wünscht eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und ein erfolgreiches Jahr 2026!

Nächster Studienstart an der NBS Northern Business School ist der 16. März 2026 (Sommersemester). Sichere dir jetzt deinen Studienplatz – schnell und unkompliziert.

Morgen ist auch noch ein Tag (2023), Originaltitel „C’è ancora domani“ (Spielfilm, ca. 2 Stunden)

Empfohlen von

Professor Dr. Carl Heinz Daube
Professur Finanzierung

Darum geht es

Der in Schwarz-Weiß gedrehte Film spielt im von den US-Amerikanern besetzten Rom unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Zentrum steht das Leben von Delia, Ehefrau und Mutter dreier Kinder, die immer wieder zum Opfer der häuslichen Gewalt ihres Ehemannes Ivano wird. Bei ihren täglichen Besorgungen in der Stadt geht Delia regelmäßig an einer Mauer entlang, auf der steht: „Abbasso i Savoia, Viva la Repubblica“ („Nieder mit Savoyen, es lebe die Republik“). Damit wird auf das Ende des Films verwiesen: Die Abstimmung, an der Delia – erstmals dürfen Frauen in Italien überhaupt wählen – unbedingt teilnehmen will, ist das Referendum über die Staatsform in Italien, das am 2. Juni 1946 und am Vormittag des folgenden Tages stattfand, gleichzeitig mit der Wahl der Verfassunggebenden Versammlung.

Darum empfehle ich den Film

Der Film greift gesellschaftliche Defizite auf, die auch heute noch bestehen. Nicht nur in Italien, sondern auch in anderen europäischen Ländern ist der männliche Chauvinismus weiterhin verbreitet und die Gewalt gegen Frauen stellt auch heute noch ein großes gesellschaftliches Problem dar. Auch wenn der Film in der Vergangenheit spielt, so beruht sein großer Erfolg auf seiner Nähe zur Gegenwart. Die deutsche Statistik zur (häuslichen) Gewalt gegen Frauen liefert ein erschreckendes Bild. Daher empfehle ich diesen Film!

Das Weniges und das Wesentliche | John von Düffel (Sachbuch)

Empfohlen von

Professor Dr. Sven Hermann
Professur für Logistik & Supply Chain Management

Darum geht es

Wie lebe ich richtig? Es gibt kein richtiges Leben im Falschen. Doch es gibt im Falschen eine richtige Richtung. Ein modernes Stundenbuch über Minimalismus, Klarheit und die wesentlichen Fragen des Lebens.

Darum empfehle ich das Buch

Das Buch ist eine kleine Meditation, eine Übung der Konzentration auf das Wesentliche, eine Verständigung mit sich und eine Empfehlung für alle, die sich fragen, worauf es ankommt im Leben.

planet e (Dokumentation)

Empfohlen von

Professor Dr. Annette Olbrisch-Ziegler
Professur Volkswirtschaftslehre

Darum geht es

Umwelt – Gesellschaft – Wirtschaft – Natur

„planet e“ greift aktuelle und vielfältige Themen auf, die unser Leben beeinflussen und auch in Zukunft bestimmen werden. Ausführlich und detailliert in der Darstellung, stellt Entwicklungstendenzen vor.

Darum empfehle ich die Dokumentation

Die Vielfalt der Dokumentationen weitet den Blick. Die ansprechende Gestaltung animiert dazu, sich mit Themen zu beschäftigen, die auch außerhalb des eigenen Interessenfeldes liegen.

Damit werden neue Perspektiven eröffnet und Denkanstöße gegeben. Das eigene Themenspektrum wird erweitert, es hält den Geist „up to date“.

Eine Weihnachtsgeschichte/Der Weihnachtsabend | Charles Dickens (Novelle)

Enthalten in:

Charles Dickens: Weihnachtserzählungen. Mit den Illustrationen der Erstausgaben. München (dtv) 1997, 25. Auflage.

Als separates Buch: Charles Dickens: Der Weihnachtsabend. Berlin (Insel-Verlag) 2024, 5. Auflage – Dieses Ausgabe zeichnet sich durch Illustrationen und eine neuere Übersetzung aus (Leseprobe), sie eignet sich gerade für Kinder und Jugendliche (aber nicht nur). Dieselbe Ausgabe ist auch in Englisch erhältlich (Leseprobe). Es gibt zahlreiche weitere Ausgaben in diversen Sprachen.

Empfohlen von

Professor Dr. Marcel Schütz
Professur Organisation und Management
Forschungsprofessur

Darum geht es

Im London des 19. Jahrhunderts führt Ebenezer Scrooge ein streng kalkuliertes Leben: Arbeit, Sparsamkeit, Distanz. Für Festlichkeit oder Mitmenschlichkeit hat er nichts übrig; Weihnachten hält er für eine lästige Unterbrechung des Geschäftsalltags. Als ihm am Heiligen Abend der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners erscheint, nimmt die Nacht jedoch eine überraschende Wendung.

Nacheinander führen ihn drei Geister durch prägende Stationen seines Lebens: die bereits einsame und strebsame Kindheit, erste berufliche Erfolge, aber auch verpasste Chancen einer Partnerschaft sowie die soziale Not der Menschen in seiner Umgebung. Scrooge sieht, was er verdrängt oder nie wahrgenommen hat. Schließlich zeigt ihm der Geist der zukünftigen Weihnacht eindrücklich, welche Folgen sein Handeln haben könnte. Er wird dabei mit seinem eigenen Ende konfrontiert. Bald bricht der Morgen des Weihnachtstages an und die nächtliche Reise setzt allmählich einen Prozess der Einsicht in Gang. Was wird von Mister Scrooge einmal übrigbleiben? Vermag es der alte Geizkragen, seinem Leben doch noch eine Wende zu geben?

Darum empfehle ich die Erzählung

Charles Dickens (1812–1870) zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern überhaupt. Seine Erzählung von 1843 ist nicht nur ein weltberühmter Weihnachtsklassiker, sondern auch ein ausdrucksvoller Kommentar zu den sozialen Spannungen im sich industrialisierenden England seiner Zeit. Die Geschichte zeigt, wie eng persönliches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung miteinander verbunden sind – und das in einer Form, die zugänglich bleibt, ohne belehrend zu wirken.

Hinzu kommt die außerordentliche kulturelle Präsenz des Textes. „Eine Weihnachtsgeschichte“ (im Original: „A Christmas Carol in Prose, Being a Ghost-Story of Christmas“) wurde unzählige Male verfilmt, zu Hörspielen verarbeitet und anderweitig variiert, bot Vorlagen für viele weitere Weihnachtsfilme. Dies hat maßgeblich zur großen Popularität des Textes beigetragen. Nicht zuletzt Kinder sind bis heute von dem Stoff begeistert. Die Figur des Scrooge ist dadurch zu einem festen Bestandteil weihnachtlicher Erzähltraditionen geworden.

Gerade diese Mischung aus der Beobachtung sozialer Härten, feinem Humor und einer facettenreichen Erzählung macht die Novelle bis heute lesenswert – jedes Jahr aufs Neue.

Kriminologie als Gesellschaftswissenschaft – Ausgewählte Texte | Fritz Sack (Sachbuch)

Empfohlen von

Professor Dr. André Schulz
Professur Kriminalwissenschaften

Darum geht es

Das Buch ist eine Sammlung ausgewählter kriminologischer Texte vom Soziologen und Kriminologen Fritz Sack, herausgegeben von Bernd Dollinger, Walter Fuchs, Daniela Klimke, Andrea Kretschmann und Aldo Legnaro.

Darum empfehle ich das Buch

Fritz Sack ist am 18. August 2025 im Alter von 94 Jahren verstorben. Damit hat die deutschsprachige Kriminologie einen ihrer profiliertesten Vertreter verloren. Fritz Sack war einer der wesentlichen Begründer der sog. Kritischen Kriminologie in Deutschland. Er sah kriminelles Verhalten als soziales Konstrukt. Menschen seien nicht von sich aus kriminell, sondern würden durch die Gesellschaft dazu gemacht. Untrennbar ist der Radikale Labelingansatz (Etikettierung) mit seinem Namen verbunden. Er sah das Strafrecht als untaugliches Mittel an, um soziale Probleme lösen zu wollen. 

Sack war beeinflusst durch die US-amerikanische Soziologie, insbesondere der Chicagoer Schule, und leitete deren Erkenntnisse für die hiesige Kriminologie ab. Von 1984 bis 1996 war Fritz Sack Professor an der Universität Hamburg, begründete dort das Aufbau- und Kontaktstudium Kriminologie und leitete das Institut für Kriminologische Sozialforschung (IKS). Er war Mitgründer der Gesellschaft für interdisziplinäre wissenschaftliche Kriminologie (GiwK) und baute das Institut für Präventions- und Sicherheitsforschung (ISIP e.V.) in Hamburg auf.

Die Denkansätze von Fritz Sack, der stets ein streitbarer Geist war, waren für einige unbequem. Dennoch sollten sich Interessierte auch heute mit seinen Texten auseinandersetzen, liefern sie doch immer noch viele Aspekte zum Nachdenken. Populisten meinen, es gäbe zum Thema Kriminalität einfache Antworten, dem ist nicht so. Die heutige Kriminologie muss sich die Kritik gefallen lassen, dass sie nur noch wenig Impulse liefert und noch weniger Gehör findet. Fritz Sack war der Auffassung, dass sich die Kriminologie als kritische Gesellschaftswissenschaft begreifen muss. Ein Ansatz, den es mehr denn je zu verfolgen gilt!

Der alte Patagonien-Express | Paul Theroux (Roman)

Empfohlen von

Andreas Dörich
Geschaftsführer

Darum geht es

In seinem großen Reisebericht nimmt der amerikanische Schriftsteller Paul Theroux uns mit auf eine ungewöhnliche – und durchaus abenteuerliche – Bahnreise von seinem Heimatort im verschneiten Nordosten der USA bis ans Ende der Schienen in Patagonien, Argentinien.

Das Buch ist eine Reflexion über das Reisen selbst: Weg vom schnellen Flug, hin zur Eisenbahn als Mittel der Entschleunigung und des „Unterwegsseins“. Theroux schreibt: „Züge sind Drogen … und Zugreisen bedeuten ‚Travelling‘, nämlich echtes Reisen. Flüge dagegen bedeuten nur Transfer oder Transport.“

Darum empfehle ich das Buch

Warum lohnt sich genau dieses Buch?

  • Starker Erzählstil: Theroux beobachtet sehr genau, er beschreibt Menschen, Landschaften, Zugabteile, Geräusche, Gerüche – all das macht die Reise lebendig.
  • Reise als Metapher: Die Zugfahrt von Nord nach Süd dient nicht nur der geographischen Passage, sondern auch als Symbol für Aufbruch, Veränderung, Grenzen und Ende
  • Fernab der Komfortzone: Dieses Buch zeigt das Reisen außerhalb der klassischen touristischen Routen. Wer sich für die Realität von Reisen interessiert – mit Widrigkeiten, Unbequemlichkeiten und überraschenden Begegnungen – wird hier fündig.
  • Geografische Vielfalt: Vom winterlichen Boston über Mittelamerika bis zum Weiten der patagonischen Steppe – wer Fernweh hat, wird hier reich belohnt.
  • Tiefe-Momente: Die Begegnung mit dem Schriftsteller Jorge Luis Borges ist mehr als nur ein Gag, sie zeigt, wie Reisen und Literatur, Weg und Wort sich überschneiden können.
  • Inspiration für eigene Bewegung: Wer selbst unterwegs sein will, sei es beruflich, privat oder einfach im Kopf, findet in diesem Buch Anstöße, wie Reisen bewusster gestaltet werden kann.

Wer Lust auf eine lange, anspruchsvolle Reise durch Zeit, Landschaft und Begegnungen hat, für die bzw. den ist "Der alte Patagonien-Express" genau das richtige Buch. Es ist keine leichtere Urlaubslektüre, aber eine, die bereichert – für alle, die neugierig auf die Welt sind und auf das Unterwegssein selbst.

22 Bahnen | Caroline Wahl (Roman)

Empfohlen von

Till Walther
Geschaftsführer

Darum geht es

Caroline Wahls Debüt „22 Bahnen“ erzählt von Tilda, einer Mathematikstudentin in einer trostlosen Kleinstadt, die zwischen Studium, Supermarktkasse und der Fürsorge für ihre kleine Schwester Ida sowie ihre alkoholkranke Mutter aufgerieben wird. Abends schwimmt sie im Freibad immer 22 Bahnen – ihr Ritual, um Druck und Sorgen für einen Moment abzutauchen. Als Viktor in die Stadt zurückkehrt, entsteht eine leise Liebesgeschichte, die Tilda erstmals von einem anderen Leben träumen lässt. Der Roman zeichnet eindringlich die Geschwisterbeziehung, Überforderung und Verantwortung nach und fragt, wie man sich aus familiären Abhängigkeiten löst. Atmosphärisch dicht und knapp erzählt, ist es ein Coming-of-Age über Zusammenhalt, Verletzlichkeit und den Mut zum Aufbruch.

Darum empfehle ich das Buch

Caroline Wahl schafft es, eine einfache Geschichte mit großer emotionaler Wucht zu erzählen. Der Roman ist zugleich leise und intensiv – er zeigt das Leben einer jungen Frau in prekären Verhältnissen ohne Klischees oder Mitleid, sondern mit großer Empathie und realistischer Sprache. Die Erzählweise ist fast filmisch, alltägliche Situationen werden eindrucksvoll verdichtet. Besonders überzeugend sind die authentischen Dialoge, die starke Geschwisterbeziehung und das Gefühl, dass Hoffnung selbst in schwierigen Umständen möglich ist. Dadurch wirkt das Buch sowohl literarisch anspruchsvoll als auch unmittelbar berührend – eine seltene Kombination, die mich begeistert hat.

Im Grunde gut – Eine neue Geschichte der Menschheit | Rutger Bregman (Roman)

Empfohlen von

Heiko Miedlich
Lehrbeauftragter

Darum geht es

Der Historiker Rutger Bregman setzt sich in seinem Buch mit dem Wesen des Menschen auseinander. Anders als in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch nicht böse, sondern, so Bregman, im Gegenteil: von Grund auf gut. Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken. In seinem mitreißend geschriebenen, überzeugenden Buch präsentiert Bregman Ideen für die Verbesserung der Welt. Sie sind innovativ und mutig und stimmen vor allem hoffnungsfroh.

Darum empfehle ich den Roman

Diese andere Sicht auf die Menschheit zeigt, dass Feindschaft mit hohem Einsatz konstruiert werden muss. Und in herausfordernden Zeiten stehen Menschen eher zusammen. Das ist an vielen Beispielen in diesem Buch zweifelsfrei belegt. Die Dystopien in Filmen zeigen eher das Gegenteil.

Auch zeigt das Buch, dass es uns schwer in aller Regel fällt, jemanden Leid anzutun, wenn wir die Person gut kennen.

Beispiel? Befestigt ein Bild von einem euch wichtigen Menschen, den ihr mögt, an einer Dartscheibe. Und dann prüft beim Werfen der Pfeile auf das Bild, wie es euch dabei geht. Bekannt ist das Phänomen auch aus dem „Picture-target experiment“ (Bild-Ziel-Experiment) von Jonathan Haidt und Kolleginnen, bei dem Probandinnen aufgefordert wurden, auf ein Foto einer geliebten Person (z. B. der Mutter) zu schießen oder es zu zerstören. Viele weigerten sich oder fühlten starken inneren Widerstand, obwohl sie rational wussten, dass es nur ein Foto war.

Hundertdreizehn (Serie)

Empfohlen von

Manja Raabe
Event Managerin, Marketing Assistentin

Darum geht es

Die Miniserie ,,Hundertdreizehn" handelt von einem Reisebus, welcher auf einer Autobahn außer Kontrolle gerät, die Leitplanke durchbricht und dadurch einen verheerenden Unfall mit vielen Toten und Verletzten zur Folge hat.Der Titel ,,Hundertdreizehn" bezieht sich dabei auf eine Statistik des Bundesministeriums für Verkehr und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats aus dem Jahr 2017, welche besagt, dass durchschnittlich 113 Menschen direkt oder indirekt von einem tödlichen Unfall betroffen sind.

Jede der insgesamt sechs Episoden beleuchtet die dramatische und bewegende Geschichte einer anderen betroffenen Person und zeigt die existenziellen Wendungen, die ihr Leben nach oder durch den Unfall genommen hat. Darunter befinden sich beispielsweise die Familienangehörigen des verunglückten Busfahrers Theo, eine traumatisierte Architektin, die Schuldgefühle verarbeiten muss, ein Feuerwehrmann, der sich an seine Vergangenheit erinnert und ein an Demenz erkrankter Zeuge, der wichtige Hinweise liefert.

Die zwei auf diesen Fall angesetzten Ermittler:innen, Anne Goldmundt und Jan Auschra, untersuchen währenddessen die Unfallursache, wobei sie auf komplexe Zusammenhänge und Geheimnisse stoßen, welche sie immer näher an die Enthüllung dieses tragischen Ereignisses bringen.

Die Serie erforscht, wie Schuld, Verantwortung und Vergebung das Leben nach einem solchen Ereignis beeinflussen kann.

Darum empfehle ich die Serie

Auch wenn die Thematik an sich sowie die Darstellung der einzelnen Geschichten teilweise wirklich unglaublich traurig, dramatisch oder gar herzzerreißend ist, so ist die Serie trotzdem technisch wirklich aufwändig produziert und dramaturgisch sehr gut und spannend umgesetzt worden.

Wie die beiden Ermittler:innen in der Serie erhält man auch als Zuschauer immer mehr Erkenntnisse über den Unfall und kann mit jeder weiteren Folge die komplex miteinander verknüpften Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Die Geschichten, die gezeigt werden, sind alle komplett verschieden – jeder hat mit anderen Dingen aus der Vergangenheit oder der Gegenwart zu kämpfen, jeder hinterfragt das eigene Handeln in bestimmten, teilweise moralisch diskutablen Situationen und beschäftigt sich intensiv mit den eigenen Gefühlen wie Schuld, Verlust, Trauer und Wut aber auch Hoffnung, Vergebung und Erleichterung. Man kann sich sehr gut in jede dargestellte Person hineinversetzen und nachempfinden, was sie gerade zutiefst bewegt und wie langfristig jeder von ihnen noch mit den (eigenen) Folgen dieses Busunfalls zu kämpfen hat.

Die schauspielerische Leistung ist wirklich unglaublich gut und sorgt neben den spannend aufbereiteten Inhalten der einzelnen Folgen dafür, dass man wie gefesselt vor dem Fernseher sitzt und ungedingt wissen möchte, was von dem Gezeigten der wirklich ausschlaggebende Auslöser für dieses tragsiche Busunglück war und wie die Menschen es schaffen, nachträglich noch damit umzugehen.

Ich kann diese Serie jedem empfehlen, der mal eine Abwechslung zum klassischen Sonntagskrimi benötigt oder durch diese Bewertung allgemein Lust darauf bekommen hat, sich mit dieser anspruchsvollen, intensiven und bewegenden Krimiserie zu beschäftigen.

Severance (Serie)

Empfohlen von

Alexander Nöhring
Zentrale Prüfungsabteilung

Darum geht es

„Severance“ ist eine Serie, die in einem futuristisch wirkenden Großkonzern spielt. Mitarbeiter lassen ihr Bewusstsein chirurgisch trennen. Das bedeutet: Im Büro erinnert man sich nur an die Arbeit. Im Privatleben weiß man nichts über das, was im Unternehmen passiert. Die Serie entfaltet eine klaustrophobische, hochästhetische Welt. Sie verbindet Mystery, Psychologie und Gesellschaftskritik. Schritt für Schritt offenbart sich, dass diese Trennung nicht Befreiung bedeutet, sondern Kontrollverlust.

Darum empfehle ich die Serie

Ich empfehle „Severance“, weil sie ein präzises Gedankenexperiment zur Frage ist, wie viel Autonomie wir im Arbeitsleben verlieren, wenn wir „funktionieren“, statt zu leben. Wer sich für Organisationskultur, Machtstrukturen, Identität und Manipulation interessiert, findet hier eine der intelligentesten Serien der letzten Jahre. Besonders geeignet für Menschen, die sich fragen: „Was kostet mich meine Arbeitsidentität?“ oder die Lust auf kontrollierte Spannung statt oberflächlicher Action haben.

Jakobs Weg – Psychologie erleben mit Lukas Klaschinski (Podcast)

Empfohlen von

Jasmeen Singh
Personal-Referentin

Darum geht es

Der Podcast „Jakobs Weg – Psychologie erleben mit Lukas Klaschinski“ dreht sich um persönliche Entwicklung und psychologische Themen. Lukas Klaschinski, bekannt als Psychologe und Podcaster, nimmt die Hörer mit auf eine Reise, die psychologische Erkenntnisse praktisch und verständlich macht.

Darum empfehle ich den Podcast

Der Podcast eignet sich besonders für Menschen, die persönliche Weiterentwicklung suchen und sich selbst besser verstehen wollen und psychologische Themen spannend finden, aber keine komplizierte Fachliteratur lesen möchten.

Immer Richtung Süden: 20.150 Kilometer mit dem Rad von Freiburg nach Kapstadt | Wiebke Lühmann (Buch)

Empfohlen von

Dr. Rüdiger von Dehn
Qualitätsmanagement/Internationales

Darum geht es

Die epische Reise zur Freiheit: Man begleitet Wiebke Lühmann auf ihrem ambitionierten Weg von Freiburg bis nach Kapstadt. Quer durch 18 afrikanische Länder kämpft sie sich nicht nur durch Sand und Hitze, sondern auch durch ihre eigenen Grenzen. Sie teilt ihre tiefgehenden Erlebnisse von der überwältigenden Schönheit des afrikanischen Kontinents und der unvergleichlichen Herzlichkeit seiner Menschen.

Was das Buch ausmacht:

  1. Abenteuer, das Klischees sprengt: Ein ehrliches Abenteuer einer starken Frau, die beweist, dass wahre Stärke und Entschlossenheit keine Geschlechtergrenzen kennen.
  2. Tiefe menschliche Begegnungen: Lühmann erzählt mit großer Offenheit und Feingefühl von tiefen menschlichen Kontakten, die sie auf ihrem mühevollen, aber lohnenden Weg zur Selbstbestimmung gemacht hat.
  3. Inspirierende Einblicke: Dieses Buch gewährt eine ehrliche Einsicht in den Prozess der Selbstbestimmung und Neuerfindung. Es ist ein Appell, die eigene Komfortzone zu verlassen und das Unbekannte zu wagen.

Ihr Instagram-Account und ihr Blog sind entsprechend spannend und Grundlage mit für das Buch gewesen.

"Immer Richtung Süden" ist eine inspirierende Lektüre für alle, die das Abenteuer lieben, sich nach authentischen Erlebnissen sehnen und die Kraft des menschlichen Willens spüren wollen.

Darum empfehle ich das Buch

Es ist mal ein ganz anderer Reisebericht. Tatsächlich habe ich die Tour über Insta verfolgt – da ist dann klar, dass das Buch folgt ;-)

Horst Evers: Zu faul zum Nichtstun (Buch)

Empfohlen von

Steffen Kayenberg
Netzwerk-Manager

Darum geht es

Horst Evers erzählt Alltagsgeschichten mit Witz, überraschenden Wendungen und viel Wärme. So begleiten dieses Geschichten durch die heutige Zeit. Und wer wissen will, wie Katzen Pakete annehmen, Toaster unsere Zukunft planen oder Nonnen uns KI erklären, der muss es nun nicht mehr selbst testen, sondern nur noch nachlesen.

Darum empfehle ich das Buch

Horst Evers sollte man eigentlich hören, denn allein seine Akzentuierung bringt noch einmal eine besondere Note. Auch live in seinen Lesungen, oder ist es doch schon Kabarett, ist er ein vielgehörter Zeitgenosse in diesem Jahr. Der Grund der Empfehlung? Wir verwechseln Nichtstun mit Faulheit, aber anstatt zu versuchen, Pausen mit Ablenkung zu füllen, hilft eben auch mal Beobachten und Reflektieren. Hier ist das Buch eventuell eine humorvolle Anleitung.

Die Jahrhundertsaga | Ken Follett (Roman-Trilogie, Band 1: Sturz der Titanen, Band 2: Winter der Welt, Band 3: Kinder der Freiheit)

Empfohlen von

Florian Farr
Online Marketing Manager

Darum geht es

Die Jahrhundert-Saga von Ken Follett ist eine faszinierende Reise durch das 20. Jahrhundert – erzählt mitreißend, lebendig und voller Menschlichkeit. In den drei Bänden Sturz der Titanen, Winter der Welt und Kinder der Freiheit begleitet man verschiedene Familien aus England, Deutschland, Russland und den USA durch Zeiten großer Umbrüche: zwei Weltkriege, politische Revolutionen und gesellschaftlichen Wandel.

Darum empfehle ich den Romanen

Follett schafft es, Geschichte greifbar zu machen – nicht als trockene Fakten, sondern als Schicksale von Menschen, die lieben, kämpfen, verlieren und neu beginnen. Seine Figuren wachsen einem schnell ans Herz, und man erlebt mit ihnen, wie die großen Ereignisse der Weltgeschichte in ihr persönliches Leben eingreifen.

Ob man sich für Geschichte interessiert oder einfach eine packende Erzählung sucht – die Jahrhundert-Saga bietet beides: Spannung, Emotion und einen tiefen Blick in die Kräfte, die unsere Welt geprägt haben.

Unsere große kleine Farm (Dokumentation)

Empfohlen von

Marco Lehberger
Wegbegleiter der NBS

Darum geht es

„Unsere große kleine Farm“ erzählt die wahre Geschichte von John und Molly Chester, die ihren Traum vom einfachen Leben verwirklichen wollen. Sie verlassen die Stadt, kaufen ein Stück Land in Kalifornien und gründen die Apricot Lane Farms – eine nachhaltige Farm, auf der sie im Einklang mit der Natur wirtschaften möchten.  

Zwischen Dürre, Schädlingen und wilden Tieren wird ihr Idealismus auf eine harte Probe gestellt. Doch mit Ausdauer, Kreativität und der Bereitschaft, von der Natur zu lernen, entsteht über die Jahre ein lebendiges Ökosystem voller Vielfalt und Hoffnung.  

Ausgezeichnet auf zahlreichen internationalen Filmfestivals, darunter das Toronto International Film Festival und das Sundance Film Festival.  

Darum empfehle ich die Dokumentation

„Unsere große kleine Farm“ ist eine herzerwärmende Dokumentation über den Mut, einen Neuanfang zu wagen, und die Kraft eines nachhaltigen Lebensstils. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie Geduld, Beobachtung und Zusammenarbeit mit der Natur zu erstaunlichen Ergebnissen führen können.  

Besonders empfehlenswert ist er für alle, die sich für Umweltschutz, Achtsamkeit und das Leben im Einklang mit der Natur interessieren. Diese Doku inspiriert dazu, Verantwortung zu übernehmen und erinnert zugleich daran, dass jede positive Veränderung mit einem kleinen Schritt beginnt.

Reacher (Serie)

Empfohlen von

Manuela Braun
Community Managerin, Studienberaterin

Darum geht es

Reacher ist eine amerikanische Krimi-Thriller-Serie, die auf der Jack-Reacher-Buchserie von Lee Child basiert. Die acht Folgen umfassende erste Staffel, die auf Childs erstem Roman Größenwahn von 1998 (Killing Floor, 1997) beruht, wurde am 4. Februar 2022 auf Prime Video veröffentlicht.

Die Serie folgt Jack Reacher, einem ehemaligen Militärpolizisten, der nach einem scheinbar ruhigen Leben auf der Straße in einen gefährlichen Strudel aus Verbrechen und Korruption gerät. Reacher ist clever, zäh und scheut keinen Kampf – er löst die größten Rätsel und stellt sich mächtigen Gegnern, oft allein, aber immer mit unerschütterlichem Prinzipienbewusstsein. Wer Spannung, clevere Ermittlungen und Action mag, wird von der Mischung aus Thriller, knallharten Auseinandersetzungen und Charakterstärke begeistert sein.

Darum empfehle ich die Serie

Ich empfehle „Reacher“, weil die Serie Spannung, clevere Ermittlungen und actionreiche Unterhaltung auf eine sehr unterhaltsame Weise kombiniert. Besonders Studierende, die zwischen Prüfungen oder Projekten eine kurze Auszeit vom Alltag brauchen, werden die Mischung aus Rätseln, mutigen Entscheidungen und packender Action genießen. Wer gerne Krimis, Thriller oder Charaktere mag, die sich mit Köpfchen und Mut durchsetzen, wird von Jack Reacher schnell begeistert sein. Außerdem ist die Serie gut für gemütliche Abende – perfekt, um in der kalten Jahreszeit abzuschalten, ohne dass es zu düster wird.Hier gibt es auch immer was zum schmunzeln.

Geflochtenes Süßgras: Die Weisheit der Pflanzen | Robin Wall Kimmerer (Sachbuch)

Empfohlen von

Dr. Michaele Krug-von-Vacano
Internationales

Darum geht es

„Geflochtenes Süßgras: Die Weisheit der Pflanzen“ ist ein Buch, das Wissenschaft und indigene Lebensweisheit auf eindrucksvolle Weise verbindet. Die Autorin, Robin Wall Kimmerer, ist Botanikerin und Mitglied der Potawatomi Nation. Sie zeigt, wie Naturbeobachtung, traditionelle Kenntnisse und persönliche Erfahrungen zusammen ein ganzheitliches Verständnis unserer Umwelt ermöglichen.

Der Schreibstil ist ruhig, reflektiert und stelleweise sehr poetisch, aber klar und gut zugänglich. Kimmerer macht deutlich, dass Respekt, Dankbarkeit und Verantwortung zentrale Werte für den Umgang mit der Natur sein sollten – Werte, die in unserer modernen Welt oft verloren gehen.

Darum empfehle ich das Buch

Ein kluges, anregendes Buch über unsere Beziehung zur Natur, das zum Nachdenken und Umdenken einlädt. Es hat meinen Blick auf die Natur nachhaltig verändert.

Götz Aly über Deutschland 1933 bis 1945 und die Nazis – Jung & Naiv: Folge 781 (Video-Podcast, ca. 4,5 Stunden)

Empfohlen von

Klaus Weber
Marketing

Darum geht es

Der über vier Stunden dauernde Podcast zeigt Götz Aly in seinem Element: als Historiker, der die Mechanismen des Nationalsozialismus nicht moralisch, sondern analytisch begreift.

Aly (geb. 1947) zählt zu den profiliertesten Historikern Deutschlands. Werke wie „Hitlers Volksstaat“„Warum die Deutschen? Warum die Juden?“ und zuletzt „Wie konnte das geschehen?“ haben ihn als Forscher bekannt gemacht, der nüchtern und quellenstark erklärt, wie Zustimmung, soziale Vorteile und psychologische Entlastung ein verbrecherisches System trugen.

Im Gespräch mit Thilo Jung entfaltet Aly die zentrale Frage seines Lebenswerks: Wie konnte eine moderne Gesellschaft in den Zivilisationsbruch abgleiten – getragen von Menschen, die sich selbst für anständig hielten? Seine Antwort: Der Nationalsozialismus war kein Ausnahmezustand der Angst, sondern ein System der Verführung. Durch soziale Wohltaten, ökonomische Entlastung und eine Politik der Beschleunigung schuf das Regime Loyalität, nicht Furcht.

Aly zeigt zugleich, dass die Verführbarkeit des Menschen kein historisches Relikt ist. Die Bereitschaft, Verantwortung gegen Bequemlichkeit zu tauschen, bleibt eine dauerhafte Versuchung moderner Gesellschaften. Er warnt vor einem Umgang mit Geschichte, der moralische Selbstbestätigung über Erkenntnis stellt – denn wer sich für grundsätzlich besser hält als jene damals, verschließt sich dem eigentlichen Lernprozess.

Darum empfehle ich diese Folge des Podcasts

Diese Folge ist ein Beispiel intellektueller Redlichkeit. Man erlebt, wie Götz Aly denkt, prüft, präzisiert – ohne Pathos, aber mit tiefer Ernsthaftigkeit. Er widerspricht den schnellen moralischen Deutungen seines Gesprächspartners, ohne belehrend zu wirken, und demonstriert damit historische Aufklärung im besten Sinn: geduldig, differenziert, unbestechlich.

Das Gespräch erinnert daran, dass Geschichte nicht verstanden wird, wenn man sie moralisch einfärbt. Sie wird verstanden, wenn man erkennt, wie leicht Menschen – auch wir – verführbar sind. Gerade in einer Zeit, in der politische Diskussionen oft von moralischer Empörung und historischer Verkürzung geprägt sind, ist dieser Podcast ein notwendiger Gegenakzent: ein Plädoyer für Denken statt Deuten, für Erkenntnis statt Haltung.